Systemisch

   
     
         

Die Systemische Therapie, auch Familientherapie genannt, ist ein wissenschaftliches Psychotherapieverfahren und seit 2008 berufsrechtlich anerkannt.

Probleme und Symptome werden als Rollendefinition oder als Festschreibung durch ein soziales System (Paar, Familie, Team, Gruppe…)verstanden und nicht als Krankheit. Das bedeutet, dass sich Menschen anderen Personen gegenüber oder in bestimmten Situationen verhaltensauffällig, depressiv, ängstlich, apathisch, etc. verhalten. Die gleiche Person, die sich am Arbeitsplatz unsicher und ängstlich zeigt, kann sich im familiären Umfeld hilfsbereit und zuverlässig verhalten.
( > Beispiel dazu )

Der Systemische Ansatz geht davon aus, dass jeder Mensch die Wirklichkeit anders erlebt, bedingt durch seine eigenen Erfahrungen und Gefühle. Somit existieren verschiedene Sichtweisen, die jede die gleiche Wichtigkeit hat und den gleichen Respekt verdient. Es gibt nicht die eine „richtige“ Wirklichkeit. ( > Beispiel dazu )

Der Blick richtet sich auf das ganze System, in dem sich eine Person bewegt (Geschwister, Eltern, Großeltern, Arbeitskollegen…). Wie bei einem Mobile, das von außen angestoßen wird und mit allen Teilen in Bewegung kommt, so kann auch durch eine Veränderung im System, z.B. durch Geburt eines Kindes, Arbeitslosigkeit, Umzug, Trennung, Tod eines Familienmitglieds, etc. ein Ungleichgewicht innerhalb des Systems entstehen. Häufig wird in Folge nur ein Familienmitglied „auffällig“, es ist der Versuch, ein aus dem Gleichgewicht geratenes Beziehungssystem wieder zu stabilisieren, um dadurch einen Zusammenbruch des Familiengefüges (System) zu verhindern. Bestehende Muster und unausgesprochene „Spielregeln“, wie sich die einzelnen Mitglieder verhalten, um nach außen hin ein Gleichgewicht zu erhalten, werden in der Systemischen Therapie aufgezeigt und Dynamiken, Kommunikationsformen, Grenzen neu in Beziehung gebracht.
( > Beispiel dazu )

Dabei werden die einzelnen Personen von ihren Fähigkeiten und Ressourcen her betrachtet. Vieles gelingt den Menschen gut, ohne dass sie es als solches wahrnehmen. Die Autonomie und der Selbstwert jeder einzelnen Person im System werden gestärkt. Das ist der Beginn einer möglichen Veränderung im System. (> Beispiel dazu )

Die Systemische Therapie dient der Schaffung eines Rahmens, in dem Veränderung stattfinden kann. Sie ist lösungsorientiert. Nicht die Erforschung von Ursachen in der Vergangenheit steht im Vordergrund, sondern die Suche nach Lösungen für das Hier und Jetzt und für die Zukunft.